Risikofaktoren warum Start-up scheitern
80% aller Start-up scheitern innerhalb von nur drei Jahren.
KfW-Gründermonitor
Was schätzt Du, welche Risikofaktoren führen dazu, dass so viele Gründer in den ersten drei Jahren scheitern? Geldmangel? Verzettelung? Schlechtes Marketing? – Weit gefehlt. Der Hauptgrund ist mit weitem Abstand: mangelnder Marktbedarf = niemand kauft das Gründerprodukt!
Eine Erhebung gibt Aufschluss darüber, warum 80 Prozent der Gründer in den ersten drei Jahren ihren Traum von der Selbstständigkeit wieder aufgeben müssen. Erfahre was schiefgegangen ist.
Ursache Risikofaktoren: Kein Marktbedarf / fehlende Nachfrage
“Ich habe die Idee” sagt Tom zu seinem besten Freund “krümellose Brotsuppe”. “Mega Idee” sagt der Freund, weil er die Begeisterung von Tom spürt und Ihn von seiner Euphoriewelle nich runter holen will. Tom startet sein Business – und scheitert!
So, oder so ähnlich, läuft der Gründungsprozess bei vielen Gründungswilligen ab. Häufig begehen diese den Fehler, den tatsächlichen Marktbedarf und die theoretisch mögliche jährliche Absatzmenge bei der Zielgruppe zu checken und somit das Potential für unternehmerischen Erfolg zu ermitteln. Auch ist es die Frage, ob dieses Produkt schon von einem anderen Anbieter angeboten wird. Manchmal ist bei einer Nischenausichrung die Zielgruppe so klein oder Akzeptanz nur bei einer kleinen Zielgruppe so gering, dass sich die Geschäftsidee einfach nicht “lohnt”!
Merke: Bei einer Firmengründung geht es nicht so sehr um Selbstverwirklichung, sondern um die Schaffung eines echten Wertes für einen Käufer. Die Selbstverwirklichung ist lediglich der Zweck und Antrieb für den Gründer. Am Ende des Tages schafft eine Firma durch den Verkaufsumsatz ihre Rechnungen und Mitarbeiter zu bezahlen. Eine Finanzierung ist dabei nur eine Übergangslösung zu diesem Ziel.
Maßnahme zur Risikominimierung:
Investiere Dein Engagement in eine gute Recherche. 80% des Erfolges ist gute Vorbereitung. Belege eine klar definierte Zielgruppe mit wirtschaftlichen Werten über öffentlichen Statistiken, wie dem statistischen Bundesamt oder Statistika. Danach ermittle die Anzahl und die Häufigkeit der Verkäufe in einer definierten Zeitperiode (Tag, Woche, Monat, Quartal, Jahr). Setze alle ermittelten Werte in folgende Formel ein: Marktpotenzial = Anzahl potenzieller Käufer MAL durchschnittlicher Bedarf/Jahr MAL Preis/Stück. Bewerte nun dieses theoretische Marktpotential mit einem realistischen Blick und ermittle den tatsächlich möglichen Marktanteil deines Produktes, indem Du dinge ausschließt.
Ursache Risikofaktoren: Geldmangel
Viele Gründer starten ihr Business aus eigenen Mitteln ohne finanzielle Rücklagen oder Fremdkapital von der Bank.
Maßnahme zur Risikominimierung: Eine gute Kapitalbedarfsermittlung der ersten drei Jahre eröffnet den tatsächlichen Kapitalbedarf und verringert so ein vorzeitiges aus, weil das Geld ausgeht.
Ursache Risikofaktoren: Falsches Team
Zu aller erst suchen Gründer personelle Unterstützung im familiären Umfeld oder im Freundeskreis oder wollen diesen Jobtechnisch weiterhelfen. Im Fokus steht dabei das Vertrauen statt die Eignung zur Erfüllung der anstehenden Aufgabe im Unternemehmen.
Häufig verstehen Freunde nicht, dass der Gründer in der Rolle des Chefs ist, um mit guten Entscheidenung für die neu gegründete Firma das Optimum herauszuholen und nicht für den “befreundeten” Mitarbeiter. Die Folge: Emotionale Streitigkeiten
Maßnahme zur Risikominimierung: Arbeite mit Stellenbeschreibungen mit Zielvereinbarungen (auch mit Deinen Freunden)
Ursache Risikofaktoren: Überholt von der Konkurrenz
Es gibt eine alte Binsenweisheit zumPerfektionismus: “Nicht die Guten, fressen die Schlechten. Sondern die Schnellen, die langsamen!” Die Geschäftswelt ist dynamisch und schnelllebig geworden. Also solltest Du mit Deiner Geschäftsidee aus den Puschen kommen.
Maßnahme zur Risikominimierung: Gib einfach Vollgas in den ersten Jahren.
Ursache Risikofaktoren: Kosten
Kernfrage ist: “Welchen wirtschaftlichen und organisatorischen Aufwand muss ein Unternehmen aufwenden, um Gewinn zu machen?”
Maßnahme zur Risikominimierung: Nutze eine ursachenbezogene Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) und eine Kampagnenzuordnung in Deinen Marketingmaßnahmen. So weist Du schnell, was welchen Erfolg bring und was es Dich kostet.
Risikofaktoren – Warum Start-Up scheitern | |
Kein Marktbedarf / fehlende Nachfrage | 42 |
Geldmangel | 29 |
Unpassendes Team | 23 |
Überholt von der Konkurrenz | 19 |
Zu hohe Kosten | 18 |
Schlechtes Produkt | 17 |
Fehlendes/unklares Geschäftsmodell | 17 |
Schlechtes Marketing | 14 |
Zu wenig Kundenorientierung | 14 |
Produkt erscheint zum falschen Zeitpunkt | 13 |
Fokus verloren | 13 |
Unstimmigkeit mit Mitgründern / Investoren | 13 |
Falsche Strategieentscheidungen | 10 |
Fehlende Leidenschaft | 9 |
Schlechter Standort | 9 |
Keine Finanzierung / Kein Interesse der Investoren | 9 |
Rechtliche Herausforderungen | 8 |
Fehlendes Berufliches Netzwerken | 8 |
Burn-out | 8 |
Strategieentscheidungen zu spät getroffen | 7 |
TONNIKUM® Praxiserfahrung aus 25 Jahren | |
Unterschätzung Forderungen und Vorauszahlungen vom Finanzamt | 42 |
Unterschätzung Forderungen und Nachberechnungen der Krankenkasse | 30 |
Aus unserer Erfahrung wissen wir, dass viele Start-Up die Macht des Finanzamtes oder der Krankenkasse unterschätzen.
Besonders zum Start des jungen Unternehmens sind Gründer bestrebt, die monatlichen Ausgaben so gering wie möglich zu halten. Da liegt es nahe, Angaben für voraussichtliche Umsätze und Gewinne so gering wie möglich zu halten und ggf. Abgabefristen für Einkommensteuererklärung (oder andere) so weit nach hinten raus zu strecken, wie möglich. Weniger Ausgaben hast Du durch diese Maßnahme nicht – nur zu einem späteren Zeitpunkt. Dieser Schachzug stellt sich bei vielen Gründern kommt jedoch als Bumerang zurück. Sowohl das Finanzamt als auch die Krankenkasse fordern nach der “gestreckten” Zeit, die Nachforderungen für die letzten Jahren und stellen Vorauszahlungsforderungen für die Zukunft auf Basis der Vergangenheitszahlen auf. Da kommt häufig ein Batzen an anfallenden Ausgaben auf einen Schlag zusammen.
Das und das unnachgiebige Vollstreckungsverhalten vom Finanzamt und der Krankenkasse bricht den Gründern dann das Genick.
Unser Tipp: Plane Steuern und Krankenkassenbeiträge an Hand Deines realistisch geplanten Erfolges in Deine Liquiditätsplanung mit ein und führe sie zeitnah ab. Steuern und Krankenkassenbeiträge musst Du eh zahlen. Du kannst keine Steuern “sparen” nur die Zahlung hinauszögern und ein wenig optimieren.
In unseren Gründerseminaren, Gründercoaches und Gründungsberatung stehen Dir unsere Experten zu Ermittlung des Marktbedarfs und anderen Themen gerne zur Seite. Die Beratungshonorare werden von staatlicher Seite auf Grund der Wichtigkeit bis zu 100 Prozent bezuschusst.